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Verwurzelt in einem Ort
mit großer Geschichte.

Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Thüngersheim im Jahr 1098. Sehr wahrscheinlich ist die Gemeinde aber noch wesentlich älter, und verfügt über einen ungewöhnlich großen Schatz an historischer Bausubstanz. Es bedarf jedoch oft eines geschulten Auges, diesen zu erkennen. Der Bereich Denkmal hat es sich zur Aufgabe gemacht, in der Bevölkerung das Bewusstsein für das kulturelle Erbe des Dorfes zu stärken.

Auszeichnung auf nationaler Ebene für Denkmal und Verein

Verleihung der „Silbernen Halbkugel“ des DNK

  

 

„Bekanntmachung der Preisträgerinnen und Preisträger des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2022 // Preisverleihung am 7. November 2022 in Hamburg“ vom 22.August 2022 (Pressemitteilung)“:

„Das Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz verleiht in diesem Jahr zwölf Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben, den Deutschen Preis für Denkmalschutz.

Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik Deutschland  …  Mit der Silbernen Halbkugel wird seit 1979 das überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement Einzelner oder von Personengruppen für die Denkmalpflege gewürdigt….

Die Silbernen Halbkugeln werden vergeben an:
Gemeinde Thüngersheim und der Verein WeinKulturGaden e.V. (Bayern)
für ihr vorbildliches Engagement  um leerstehende und verfallende landwirtschaftliche Nebengebäude von Denkmalwert und ortsbildprägender Bedeutung. Die Gemeinde fand sowohl eine geeignete Nutzung für diese bau- und ortshistorisch überaus wertvollen Gaden (Bergeräume für landwirtschaftliche Güter), als auch eine taugliche Trägerschaft und Finanzierung für die Instandsetzung dieser Immobilien. Neben der Rettung der Gebäude konnte so auch wieder attraktives, kulturelles Leben in Form eines Kulturzentrums im Ort entstehen. Hier wird kulturelles Erbe vermittelt und erlebt, mit zahlreichen Ausstellungen, Konzerten, Lesungen, Festen und anderen Veranstaltungen.
….“

Pressemitteilung vom Montag, 07. November 2022:
„Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2022 am 7.11.2022“

Heute verlieh das Deutsche Nationalkomitee für Denkmalschutz zwölf Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben, die höchste Auszeichnung der Bundesrepublik Deutschland auf diesem Gebiet: den Deutschen Preis für Denkmalschutz. Folgende Preisträgerinnen und Preisträger wurden gekürt:
Mit der Silbernen Halbkugel

….“

Bekanntmachung im monatlichen Mitteilungsblatt der Gemeinde Thüngersheim

 

denkmalpflege

Denkmalpflege

Eng verbunden.

Wir wollen die Geschichte und die Geschichten der Häuser im Altort vermitteln. Bei Orts- und Hausführungen am Tag der Städtebauförderung oder am Tag der Denkmalpflege wandern wir mit Ihnen auf den histrorischen Pfaden unseres Altorts.
Zudem ist es uns ein großes Anliegen, das Erscheinungsbild des Altortes als Ganzes zu erhalten bzw. zu verbessern. Bei unseren Veranstaltungen informieren wir gerne über die  Besonderheiten, die die Sanierung eines historischen Gebäudes mit sich bringt, sowohl in baulicher als auch in finanzieller, nicht zuletzt steuerlicher Hinsicht.
Da die die Mehrzahl der Bereichsmitglieder selbst Denkmalbesitzer ist, können wir dies i.d.R. aus persönlicher Erfahrung.

Historischer Ortskern

Eine lange Geschichte.

Thüngersheim wird erstmals 1098 in einer Urkunde erwähnt, doch deutet die Endsilbe „-heim“ auf die Gründung des Ortes während der Fränkischen Landnahme im 6. bis 7. Jahrhundert hin. 1154 werden die Weinberge im Rahmen einer Schenkung urkundlich genannt. Die Gaden sind 1443 erstmals für Thüngersheim beurkundet, jedoch stammen die älteren Teile aus der Mitte des 11. Jahrhunderts und gehören damit zu den ältesten Baustrukturen des Ortes. Der Altort von Thüngersheim ist geprägt durch eine erstaunlich große Zahl gut erhalten gebliebener historischer Bauten, von denen viele als Einzeldenkmäler geschützt sind. In der historischen Flurkarte von Thüngersheim um 1830 ist die typische Leiterstruktur der Straßen und Gassen gut erkennbar. Der überwiegende Teil der Bauwerke sind Winzerhöfe aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die den Stolz ihrer wohlhabenden Erbauer widerspiegeln. Als kleines Dorf, ohne kriegsrelevante Industrie und Infrastruktur, blieb Thüngersheim von den Zerstörungen des zweiten Weltkrieges weitgehend verschont. Amerikanische Truppen nahmen den Ort nur kurzzeitig von der anderen Mainseite her unter Artilleriebeschuss und überquerten den Main 1945 nördlich und südlich von Thüngersheim.
Erst ab Mitte der 1960er Jahre entstanden die umfangreichen Siedlungen, die den Altort im Norden, Osten und Süden umschließen. Vor allem junge Familien verwirklichten sich den Traum vom Eigenheim auf der grünen Wiese. Langfristig hatte dies eine fortschreitende Überalterung der Bevölkerung im historischen Ortskern und Leerstand zur Folge. Es führte aber auch dazu, dass vielen Gebäuden des Altortes die, aus heutiger Sicht problematischen, Modernisierungen der 1960er und ´70er Jahre erspart blieben. Heute steht der gesamte Altort zu Recht unter Ensembleschutz. Durch Renovierung im Zuge der städtebaulichen Sanierung oder Privatinitiativen erstrahlen viele dieser Häuser und Tore heute wieder wie Perlen aus der Renaissance- und Barockzeit.

Historischer Ortskern
Gestaltungssatzung

Gestaltungssatzung

Alte Werte behalten.

Die 2005 beschlossenen Gestaltungssatzung für den Altort von Thüngersheim gibt allen, die bestehende Gebäude sanieren wollen, eine Richtlinie und Entscheidungshilfe, wie sie sich in einem historischen Gebäude entfalten und ihr Bauvorhaben harmonisch in den gewachsenen Bestand einfügen können. Derartige Sanierungsmaßnahmen können mit Mitteln der Städtebauförderung (Gemeinde Thüngersheim und Regierung von Unterfranken) in beachtlichem Umfang bezuschusst werden.
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Ortsrundgang

Baudenkmäler entdecken.

Mit diesem Rundgang durch das historische Thüngersheim, der nur eine Auswahl aller sehenswerten Gebäude umfasst, möchten wir Ihnen 24 besondere Denkmale in einer bebilderten Beschreibung vorstellen. Lassen Sie sich von dem Nebeneinander der unterschiedlichsten historischen Gebäude inspirieren und erfreuen Sie sich an der reichen Geschichte Thüngersheims.
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Steinmetzzeichen entdecken.

An den Baudenkmälern sowie weiteren historischen Bauwerken im Thüngersheimer Altort haben die Steinmetz-Betriebe in früherer Zeit ihre „Visitenkarte“ in Gestalt von charakteristischen Zeichen, den sogenannten „Steinmetzzeichen“ hinterlassen. Der Thüngersheimer Vermessungstechniker i.R. Max Wolf hat sich seit vielen Jahren mit der Erforschung dieser besonderen Zeichen beschäftigt und hat viele dieser an Thüngersheimer Torbögen, Hauseingangs- und  Fensterstürzen, sowie an Kellereingängen auffindbaren Zeichen dokumentiert und ihre Herkunft erforscht. Seine Arbeit über die Objekte, die Erkenntnisse und die im Zusammenhang stehenden hintergründigen Informationen hat Max Wolf in einer 52-seitigen Broschüre zusammengetragen, in die hier Einsicht genommen werden kann. Der Denkmalbereich der WeinKulturGaden e.V. dankt Max Wolf für seine engagierte und ortshistorisch bedeutsame Arbeit und die Einwilligung zur Veröffentlichung auf unserer Webseite!

Steinmetzzeichen-Broschüre, PDF-Download

     

 

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