Unser Universum macht es seit Millionen von Jahren vor: Explosionen ereignen sich, Materie prallt aufeinander, vereint sich, bildet neue Galaxien – und nicht selten leuchten Sterne hell am Himmel, obwohl sie längst nicht mehr existieren. Supernova nennt die Astronomie das Phänomen.

Das Ensemble Les haulz et les bas hat sich das Wort geborgt, denn es passt perfekt zu dem Experiment, das es im gleichnamigen Programm unternimmt: Musikalische Materie aus vordergründig ganz unterschiedlichen Galaxien lässt es darin aufeinandertreffen und mit neuen Sternbildern erstrahlen. Mehr als 700 Jahre Bläsermusik werden überbrückt, wenn sich die »Ars nova«, die »Neue Kunst« des späten Mittelalters, und der Jazz des 21. Jahrhunderts begegnen.

Was diese entfernten Universen gemeinsam haben? Unerwartete Harmonien, improvisatorische Freiheit, Melancholie und Lebensfreude. Schalmei, Saxofon, Serpent, Kontrabass und Schlagzeug grooven miteinander in dieser faszinierenden »ars supernova«.